Wegen Serverproblemen ging gestern beim Kurznachrichtendienst WhatsApp für ca. 4 Stunden nix mehr. Nicht nur die Netzgemeinde reagierte mit Hohn und Spott: „Eure WhatsApp-Daten werden gerade auf die Facebook-Server übertragen, also kein Grund zur Sorge!“ – „An Zuckerbergs Stelle würde ich WhatsApp wieder zurückgeben; ein Tag und schon kaputt …“ – „Ich wette Zuckerberg wollte ausprobieren wie viele Menschen wieder mal seinen FB-Chat nutzen, wenn WhatsApp down ist.“ – „19 Milliarden bezahlt und schon defekt – ist da Garantie drauf?“ … sondern auch bei den meisten SchülerInnen und Schülern brach plötzlich das Chaos aus!
Tatsächlich war dieser kurze Ausfall für viele Jugendliche eine fürchterliche Katastrophe, ein unerwartetes plötzliches grauenhaftes Unheil. Für meinen 13-jährigen Sohn schien die Welt unterzugehen. Sofort wurde das familiäre Abendessen unterbrochen. Oma, Opa, Tante und wir, selbst die geliebte Pizza blieb links liegen. Sofort musste die WhatssApp-Klassengruppe der 8d über Skype bzw. über „WeChat“ kontaktiert werden. Es begann eine gefühlt stundenlange Diskussion über die Gründe, aber sofort auch über Alternativen. Schnell bekam Facebook den „Schwarzen Peter“ zugeschoben … .
„Alle“ wollen plötzlich und nun weg von WhatssApp, weil der Messanger jetzt plötzlich böse und unsicher sei!? WhatsApp-Alternativen findet ihr über all im Netz, ob bei der Süddeutschen Zeitung, der Berliner Morgenpost oder bei Spiegel-Online (Netzwelt). Hier auf der deutschen Startseite, unter Stern.de oder bei Heise.de findet ihr Informationen zu Threema, dem Kurznachrichtendienst, den ich empfehlen würde.
Realisieren unsere Bildungspolitiker was just in diesem Moment mit der „Lebenswelt“ unserer Kinder passiert? Wissen unsere LehrerInnen wie ihre SuS kommunizieren, spielen und leben? Wann endlich spielt Medienbildung in der Lehrerausbildung oder im Lehramtsstudium ein Rolle?
Nicht nur die Mediatisierung der SchülerInnen, sondern die der ganzen Gesellschaft hat ein Tempo aufgenommen, dem man kaum Schritt halten kann!
Leider aber lassen „wir“ – vor allem die Bildungspolitiker – Eltern und Kinder alleine.
Gibt es neben den Bildschirmmedien (TV, Spielkonsolen, Computer, Smartphone,…) noch andere Inhalte für die sich unsere Kinder in Ihrer Freizeit interessieren? Mit Sicherheit ja, aber alle Eltern mit Kindern im schulfähigen Alter werden mir Recht geben, dass der Drang zu den „Digitalen Freizeit-Medien“ immer größer wird. … und für uns Eltern wird es immer schwieriger die „Bildschirmmedien-Nutzungs-Zeiten“ einzugrenzen und durch abwechslungsreiche Alternativen und ergänzen.
Und mal ehrlich gesagt, wer kann sich überhaupt vorstellen, was da gestern passiert ist?
Da kauft Herr Zuckerberg für den Preis von 19 Milliarden Dollar eine kleine Internetfirma mit weniger als 50 Mitarbeitern. Die 20 größten Fußball-Vereine der Welt kosten ca. 19 Milliarden, Island bekäme man schon für 14 Milliarden. Für mich ist das der absolute WAHNSINN! Ich bekomme Angst!
WhatsApp down – Apokalypse now!
23. Februar 2014
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